Propylene Glycol werden die unterschiedlichsten Eigenschaften zugeschrieben. Doch was ist richtig?
So wird zum Beispiel verbreitet, dass Propylene Glycol vielfältige Bilder allergischer Hautreaktionen hervorrufen kann und dass es durch das Einschleusen durch die Haut zu Nierenschäden und Leberanomalien kommen soll. Zu diesen Äußerungen liegen keinerlei Studien vor, welche das auch nur ansatzweise belegen. Hier handelt es sich also um pure Phantasiegespinste, die auf einigen fragwürdigen Websites zu finden sind.
Außerdem soll es aus Erdöl hergestellt werden, einen okklusiven Effekt auf die Haut haben und die Haut austrocknen und reizen.
Propylene Glycol wird u.a. durch Hydrolyse von Propylenoxid gewonnen, welches wiederum aus Propen hergestellt wird. Propen fällt bei der Erdölverarbeitung an, so dass man Propylene Glycol, welches auf diese Art und Weise gewonnen wird, im allerweitesten Sinne mit Mineralöl verknüpfen kann.
Allerdings hat das Produkt in keinster Weise mehr die Eigenschaften eines Mineralöls und ist von grundlegend anderen Eigenschaften geprägt. Propylene Glycol kann auch aus pflanzlichem Glycerin hergestellt werden. Das in den Belico-Präparaten eingesetzte Propylene Glycol ist aus Glycerin gewonnen.
Tatsächlich wird Propylene Glycol in Hydraulikflüssigkeiten und auch als Frostschutzmittel eingesetzt, weil es über die hierfür passenden Eigenschaften verfügt und sehr wenig bedenklich für Mensch und Umwelt ist. Es ersetzt damit die in der Vergangenheit verwendeten, oft sehr umweltproblematischen Stoffe wie PCBs. Propylene Glycol ist übrigens auch als Lebensmittelzusatzstoff und zur Fütterung von Kühen zugelassen. Daran erkennt man die guten toxikologischen Eigenschaften des Produktes.
Propylene Glycol wirkt hygroskopisch, zieht also Wasser an und bindet es. Daher sollte Propylene Glycol nie in hohen Konzentrationen angewandt werden, da es dann Wasser aus der Umgebung anzieht, so z.B. auch der Haut Wasser entziehen kann und dann auch reizend wirkt. Daher wird Propylene Glycol zur Hautpflege immer in Konzentrationen von max. 10% eingesetzt.
Einen quasi okklusiven Effekt hat Propylene Glycol nicht, da das Molekül recht klein und auch gut wasserlöslich ist. Wahrscheinlicher ist eher, dass die kleinen Moleküle in die Hornschicht eindringen, das gebundene Wasser mitnehmen und es dadurch zu einer Hydratisierung der Hornschicht kommt. Dies entspricht der Wirkungsweise von Glycerin, das dem Propylene Glycol sehr ähnlich ist.